Das Pferd ist von seiner Biologie und Herkunft ein Pflanzenfresser und Steppentier.
Damit ist es in der Nahrungskette ein Beutetier, dessen Überlebensstrategie auf Flucht und Schutz im Herdenverband basiert. Seine gesamte Physiologie ist auf die hiermit verbundenen Lebensbedingungen angepasst. Der ausgeprägte Bewegungsbedarf des Pferdes dient der Gesunderhaltung seines Bewegungs-, Herz-Kreislauf und Atmungsapparates. Auch seine Verdauungsorgane und Stoffwechselfunktionen sind auf die Bedingungen in kargen weiten Steppenlandschaften angepasst und reagieren auf Überversorgung und Belastung sehr empfindlich.
Dies hat zur Folge, dass es unter heutigen Fütterungs-, Haltungs- und Umweltbedingungen sehr leicht zur Überlastung der Entgiftungsorgane kommt.
- ➤ Insbesondere die Entgiftungskapazität der Leber und der Nieren ist im Vergleich zu Fleisch- und Allesfressern, aber auch zu Wiederkäuern, sehr gering.
Sind diese erstmal überlastet, geht die lebensnotwendige Aufgabe, den Körper von Toxinen und Abfallprodukten zu reinigen, häufig auch auf sogenannte „sekundäre Entgiftungsorgane“ über. Vorrangig sind dies die Haut, der Atmungsapparat und auch die Verdauungsorgane. Die Aufnahme dieser Hilfsfunktion stört sie oft in ihrer eigentlichen Aufgabe und Funktionsfähigkeit, was vielfältige Probleme nach sich ziehen kann. Sommerekzem, Mauke, chronische Atemwegsprobleme, Kotwasser und viele der heute immer häufiger vorkommenden Stoffwechselerkrankungen wie EMS, PSSM, Cushing etc. können hierdurch begünstigt werden.
Daher ist es sehr wichtig bei der Fütterung und Pflege des Steppentieres Pferd darauf zu achten, es möglichst naturnah und artgerecht zu halten, um seinen empfindlichen Stoffwechsel zu schonen.
Ihr cdVet Team